Die Reha Technology AG muss ihre Geschäftstätigkeit mit sofortiger Wirkung einstellen
Die Reha Technology AG mit Sitz in Olten hat am 23. Juli 2025 beim zuständigen Konkursgericht die Eröffnung des Konkursverfahrens beantragt. Die Geschäftstätigkeit der Aktiengesellschaft wird per sofort eingestellt. Die Betreuung bestehender sowie neuer Kunden wird durch etablierte Vertriebs- und Service-Partnerschaften weltweit weiterhin sichergestellt.
Olten, Schweiz – Die Reha Technology AG gab heute bekannt, dass der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung entschieden haben, am 23. Juli 2025 das Konkursverfahren zu eröffnen. Trotz intensiver Sanierungsbemühungen und einer sorgfältigen Prüfung aller wirtschaftlichen Optionen konnte die zunehmend angespannte finanzielle Situation nicht überwunden werden. Die Reha Technology AG blickt auf herausfordernde Jahre zurück, in denen verschiedene interne und externe Faktoren die finanzielle Stabilität des Unternehmens stark beeinträchtigt haben. Die Geschäftsleitung sieht sich nun veranlasst, die Öffentlichkeit sowie alle Anspruchsgruppen über die aktuelle Situation und die nächsten Schritte zu informieren.
Wirtschaftliche und strukturelle Herausforderungen führten zur Zahlungsunfähigkeit
Die Gründe für den Konkurs liegen in einer erheblichen Schuldenlast, die aus den Jahren vor 2019 stammt und auf ungenügende Geschäftsführung in den Vorjahren zurückzuführen ist. Seit 2019 versuchten neue Investoren mit grossem Engagement und einer umfassenden Restrukturierung, das Unternehmen nachhaltig zu stabilisieren. Trotz intensiver Bemühungen blieb der Turnaround aus. Erschwerend kam die Covid-19-Pandemie hinzu, die – zusammen mit einem anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfeld – die Investitionsbereitschaft im Gesundheitsmarkt stark eingeschränkt hat, insbesondere im Bereich der robotergestützten Therapiesysteme für neurologische Patientinnen und Patienten. Diese Investitionszurückhaltung ist bis heute spürbar und hat die Absatzmöglichkeiten nachhaltig limitiert.
Zusätzlich stellte der hohe Working Capital-Bedarf – insbesondere zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit und Produktionsbereitschaft für die komplexen robotergestützten Gangtrainingssysteme – eine erhebliche finanzielle Belastung für das Unternehmen dar. Auch die strategische Zusammenarbeit mit der Hocoma, die im Frühling 2023 beendet wurde, brachte nicht den erhofften wirtschaftlichen Erfolg.
Trotz grossem Engagement des Teams und umfangreicher Restrukturierungs- und Verkaufsanstrengungen reichten die verfügbaren Mittel nicht aus, um das Unternehmen finanziell zu stabilisieren. Der Verwaltungsrat sah sich deshalb gezwungen, die Konkurseröffnung zu beantragen.
Betreuung der Kunden weltweit bleibt gesichert
Die Betreuung der bestehenden Kunden sowie die Versorgung neuer Kunden wird durch etablierte Vertriebs- und Service-Partnerschaften weltweit weiterhin sichergestellt. Der Betrieb der im Einsatz stehenden Systeme, die Ersatzteilversorgung und alle Serviceleistungen bleiben gewährleistet.
Dank für die Zusammenarbeit
Die Geschäftsleitung bedauert diesen Schritt sehr.
„Wir danken unseren Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten und Partnern für das entgegengebrachte Vertrauen und die langjährige, wertvolle Zusammenarbeit. Trotz intensivster Bemühungen und grossem persönlichem Einsatz war es uns nicht möglich, den Betrieb der Aktiengesellschaft fortzuführen. Der Schritt zur Konkurseröffnung wurde insbesondere notwendig, weil sich die bestehenden Forderungen aus dem laufenden Nachlassverfahren bis Ende Juli 2025 als zu hoch und nicht mehr tragbar erwiesen haben„, sagt Peter Pauli, Verwaltungsratspräsident und CEO.